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Wie der Inhalt „serviert“ werden sollte,
habe ich oben unter „Satire ja!“ schon formuliert.

Aber auch für die Gedichtform gibt es Regeln,
die beachtet werden müssen.
Beispiel: Ein „Limerick“ ohne das Limerick-Metrum
Anapäst ist kein Limerick, sondern ein mehr
oder weniger rhythmisch fünfzeiliger Text.

Viele Gedicht- und Reimformen lassen sich nutzen.
Die wichtigsten, auch von mir gerne verwendet,
habe ich mit vielen Beispielen detailliert erläutert:

Abecedarium
Alexandriner
   
Alliteration
Anagramm und Permutation
Blankverse 
Blumenruf
Clerihew 
Dezime
Distichon, Hexameter, Pentameter
Echoreim   Echogedicht
Elegie
Elfchen
Epigramm
Experimentelle, konkrete und visuelle Poesie  
Ghasel
Haiku
Huitain
Identreimgedichte
Jamben-Paarreimverse à la Eugen Roth 
Jamben-Kreuzreime wie bei Eugen Roth  
Kanzone
Klapphornverse   Schüttelreim-Klapphornverse
Leberverse
Limerick  Schüttelreim-Limerick Identreim-Limerick  
Limerick-Lyrik    Limerick-Balladen
Metrum: Jambus, Anapäst, Trochäus, Daktylus
Moderne Lyrik ohne Reim und/oder Metrum
Pantun  und Pantun 
Palindrom
Prosagedicht
Reime
Rondeau  
Rondel  
Ritornell
Schlagreim  
Schüttelreimgedichte   
Sestine 
Siziliane
Sonett    Schüttelreim-Sonett   Spaßsonett   
Sudelsonett
   Isonett  
Sonettenkranz    Schüttelreim-Sonettenkranz
Stabreimgedichte 
Stanze
Strophe
Terzine   
Triolett 
Verstakt
Villanelle

Stümperhafte Gedichte werden auf den Domains von Renate Golpon  veröffentlichtnicht

 

Satire ja!
Heiter, kritisch,
keineswegs verbissen,
NEIN zu: blanker Polemik,
Agitation/Propaganda/Demagogie,
Demütigung (Hohn, Häme, Schadenfreude),
Agitation/Propaganda/Demagogie.
NEIN zu blanker Polemik,
keineswegs verbissen.
Heiter, kritisch,
Satire ja!


Alles fließt!   Siehe auch März 2014: Mehr als Wehmut

Nach dem Klinikum Itzehoe (rund 1700 Beschäftigte) ist das Tiefdruckunternehmen Prinovis mit ca. 700 eigenen Arbeitnehmern und ca. 400 Leiharbeitern der zweitgrößte Arbeitgeber in der Kreisstadt Itzehoe.

Um das Problem euphemistisch zu umschreiben, Prinovis generiere in Itzehoe keine nachhaltig schwarzen Zahlen und der Standort stehe nun zur Disposition (arbeitnehmer-ausbeutungsfrei ab Mitte 2014).

Tiedruck um 1970 in Itzehoe


Schiet oder ähnlich drastisch, so reagierten die Stadtmütter und -väter in Itzehoe. Jedoch, es war zu erwarten!

Bis in die neunziger Jahre hinein galt unumstößlich: „Gedruckt wird immer und täglich mehr.“
Daran hat sich merkwürdigerweise nichts geändert, leider aber nur wegen der Papierflut, die Computer über angeschlossene Drucker ausspucken, denn das papierlose Büro liegt doch noch irgendwo in weiter Ferne.

Die Druckbranche fließt siechend dahin

Zuerst kam das Ende des Hochdruckverfahrens Buchdruck, das Johannes Gutenberg einst erfunden hatte.
Es wurde in den achtziger Jahren vom Offsetdruck „erwürgt“. Jetzt ist offenbar der Rotations-Rakeltiefdruck auf Papierrollen dran, kurz Tiefdruck genannt, während sich Offset-, Flexo- und Siebdruck noch behaupten und der Digitaldruck sogar zulegt.

Danach hatte es die Akzidenzdruckereien erwischt. Kleine Drucke, wie zum Beispiel Briefblätter, Visitenkarten, Flugblätter, Formulare, konnten wir Menschen nun (sogar ohne Fachwissen) selber drucken
auf Laser- oder Tintenstrahldruckern. Und nicht nur Privatleute, auch Firmen und Institutionen machten es so.

Gründe für das fließende Ende des Tiefdrucks in Itzehoe und anderswo gab es schon länger. Die sehr teuren Druckmaschinen drucken sehr schnell hohe Auflagen. Die Druckformherstellung jedoch ist langwierig, aufwändig und teuer. Daher rentiert sich der Tiefdruck nur für sehr hohe Auflagen, also für Kataloge, Prospekte, Zeitschriften, je nach Maschinentyp rentabel ab 100000 oder ab 500000 Auflage. Doch die Auflagen werden immer niedriger, sehr zur Freude der Offsetdrucker, die ihr innovatives, schnelles und zunehmend leistungsfähigeres Druckverfahren anbieten.

Woran es liegt, dass die Druckauflagen immer niedriger werden?
Radio und Fernsehen seien für Print abträglich, heißt es. Aber die Hauptschuld trage das Internet.
Wer dort zu Hause sei, benötige kein papierenes Lexikon, keine Tageszeitung und eigentlich auch keine Zeitschriften mehr. Und die bunten Prospekte mit den Billigangeboten der Discounter? 
Auf dem Bildschirm (als PDF-Datei) wirken sie viel brillanter als die gleichen Anzeigen auf Zeitungspapier!
Folge und Fazit: Anzeigenvolumen und Auflagen sinken. Die elektronischen Medien profitieren. Offset- und Digitaldruck leiden mit, können das Unabwendbare aber wesentlich besser verkraften als der Tiefdruck.

Druckindustrie – eine ganze Branche fürchtet um ihre Existenz
Elektronische Publikationen, also Bücher, Zeitungen und Zeitschriften (E-Papers), auf einem Reader (wie Amazon-Kindle) elektronisch lesen? Das ist prestigeträchtig. Und Apps (Anwendungsprogramme) sind Spitze. Sie ermöglichen, fast alles Gedruckte auf Smartphone oder Tablet-Computer wiederzugeben.

Die gebeutelte Tiefdruckerei in Itzehoe gehört zur Prinovis-Gruppe, dem zur Zeit größten europäischen Tiefdruckunternehmen.

Bertelsmann bestimmt …
Prinovis Limited & Co. KG (Kunstwort aus Print, Innovation, Vision) ist 2005 als Joint Venture der drei größten deutschen Tiefdruckunternehmen gegründet worden: Gruner + Jahr (37,45 %), Axel Springer (25,1 %) und arvato (Bertelsmann 37,45 %).
Aber o weh: Im vorigen Jahr sind die Gruner + Jahr-Anteile auf arvato übergegangen, sodass Bertelsmann mit seiner Fast-75%-Mehrheit bestimmen kann.

Zu Prinovis gehören folgende Unternehmensstandorte:
Ahrensburg (Axel Springer),
Dresden (Gruner + Jahr, jetzt arvato),
Itzehoe (Gruner + Jahr, jetzt arvato)
Liverpool (Prinovis)
Nürnberg (arvato)

Warum gerade der Standort Itzehoe aufgegeben werden soll?
Es ist nun mal kein Geheimnis,
dass der Maschinenpark dort veraltet ist im Vergleich zu Dresden und Liverpool,
dass die Verluste dort (daher?) von Jahr zu Jahr steigen werden,
dass die Arbeitnehmer dort als vergleichsweise sehr kompetent, aber wohl deshalb auch als selbstbewusst und ein wenig streikfreudiger als andere gelten.

Weshalb der Tiefdruck-Niedergang besonders weh tut!
Deutschland, die Schweiz und auch Italien waren (und sind auch heute noch) führend in der Tiefdruck-Technologie, sowohl was Zulieferer und Equipment betrifft, aber auch bei der Qualität der Druckprodukte.

In meinem Webkalender für 2014 auf dem August-Blatt habe ich thematisiert, wie sich die PRINOVS-Katastrophe auf die Stadt Itzehoe und den Kreis Steinburg auswirken wird.
Der gedruckte Kalender (nicht im Handel) ist mittlerweile vergriffen.

Interessant ist, wie der Springer-Konzern auf die Krise der gedruckten Medien reagiert.


Das Bild aus dem Jahre 1968 zeigt einen Tiefdruckätzer beim Korrigieren eines für heutige Verhältnisse sehr kleinen Druckformzylinders. Neuere Maschinen drucken von Zylindern
bis zu 4 m Breite. Mit vier solchen Riesenzylindern in den Druckwerken der Tiefdruckrotationsmaschine – je eines für die Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz – lassen sich in wenigen Stunden ganze Zeitschriften fertig geheftet drucken.
Der Tiefdruckätzer trägt die Gruner-Sterne auf seiner blauen  Arbeitskleidung, stolz darauf, bei der seinerzeit größten und modernsten Tiefdruckerei arbeiten zu dürfen.
Bildquelle: Tiefdrucklehrbuch Band 2 von Roland Golpon unter Mitwirkung namhaften Fachleute, Verlag der Gesellschaft zur Förderung des Tiefdrucks, Wiesbaden, 1968, 316 Seiten A4,
30 Beilagen.

       

Gedichte zum Zeitgeschehen 2012
  von Renate Golpon und von jederzeit willkommenen Gästen
Die Gedichtform ist freigestellt, aber bitte auf die Essentials der Gedichtformen achten! Für den Limerick Anapäst-Versmaß.
Bloßes Nachplappern des Zeitgeschehens in Versform ist nicht erwünscht, dafür aber gekonnte Satire, heiter-ironisch dargeboten, nicht verunglimpfend-polemisch. Bitte beachten, dass unser Grundgesetz zwar die Meinungsfreiheit garantiert, jedoch „garniert“ mit Einschränkungen. Correctness. Über Ihre Rechte als Urheber(innen) informiert u.a. das Impressum.
Inhalt: Satire über Tagesaktuelles aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft. Bitte keine Themen-„Duplikate“ mit gleicher Aussage.
 
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Markus Weiß   30.10.2012
Koffein ist nicht nur im Kaffee
Es will keiner der Kids tote Hose.
Deshalb: Energy-Drinks aus der Dose!
Diese Lifestyle-Getränke
gibt 's im Shop, in der Schänke.
Und wer Kies hat, der säuft sich in Pose …


Achim Schad
   29.10.2012
Ich bin dann mal weg
Pflege im Alter für viele bald unbezahlbar
Die Kosten – das liegt auf der Hand –,
sie steigen wohl exorbitant.
Nun haben Experten
gescheite Offerten:
Verlasset doch einfach das Land!


Harald Kriegler 
 29.10.2012
Silvio forever?
Berlusconi will trotz Verurteilung in der Politik bleiben

Er kann von der Macht nicht ganz lassen,
gefüllt sind recht gut seine Kassen.
Der Mann heißt nicht Schreck.
Er plant ein Comeback?
Das ließe den Monti erblassen.


Achim Schad
   26.10.2012
Nahtoderfahrung eines Professors
Ein Hirnexperte berichtet aus dem Jenseits

Er sagt: Himmel und Hölle sind wahr.
Und ein Engel – sehr weiblich sogar –
sprach ein freundliches Wort.
Auch der Herrgott war dort.
Ihm fällt Glauben nun leicht, das ist klar.


Harald Kriegler
   23.10.2012
Ausgebremst
Lance Armstrong verliert alle Tour-de-France-Titel

Der Lance ist ins Ziel schier geflogen,
doch hat er die Fans arg betrogen.
Die Titel sind weg,
es gibt kein Comeback.
Wer kauft ihm nun ab seine Drogen?


Achim Schad
   14.10.2012
Auch Schavan hat ’s getan
…vor über 30 Jahren

Mit der Arbeit „Person und Gewissen“
hat Annette die Prüfer betrogen.
Sie zeigt sich entsetzt,
zutiefst auch verletzt.
Ihr Gewissen hat spät zugebissen.


Harald Kriegler 
  11.10.2012
Evangelisch legalisiert
Hannelore Kraft heiratet nach 20 Jahren kirchlich

Nun steht ihrem Glück nichts entgegen.
Die Kirche, die gab ihren Segen.
Frau Kraft und ihr Mann,
die können sodann
ins Bett ohne Reue sich legen.


Achim Schad   9.10.2012
Reichen-Ranking
Vermögen der Superreichen wächst

Unsre Reichen, sie trotzen der Krise.
Expandieren heißt ihre Devise.
Aldi, Otto, Quandt, Lidl …
Motto steht in der Bibel*.
Gibt es Vorbilder, größer als diese?
_______
* Matthäus 25, Vers 29: Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.


Markus Weiß  
8.10.2012
Geruhsam auf den Winter warten
Zweite Röhre ab jetzt in Betrieb –
in der Ostsee die Pipeline – kein Sieb!
Liefert Unmengen Gas.
So macht Winter doch Spaß.
Ach, wie haben wir Schröder doch lieb!


Achim Schad
   5.10.2012
Grundschul-Bundesländervergleich
Der Süden liegt vorn, die Stadtstaaten hinten
Meine Kinder nun jubeln und feiern:
„Welch ein Glück, wohnen hier, nicht in Bayern!“
Würden wohin gern ziehn?
Bremen, Hamburg, Berlin!
Dort lässt Faulheit sich besser verschleiern.


Achim Schad
   4.10.2012
Beinfreiheit für Steinbrück?
Sehr plausibel und klar war, was Steinbrück
zu den Einkünften gab uns an Einblick.
Wird bezahlt oft von Banken!
Deren Macht setzt er Schranken?
Eine Fessel man schnell ihm ans Bein drück.


Harald Kriegler
   4.10.2012
Geschmäckle
Peer Steinbrück soll Nebeneinkünfte offen legen

Der Steinbrück, der sprach zu den Bossen.
Da sind Honorare geflossen,
sehr üppig sogar.
Und eines ist klar:
Erfreut hat das nicht manch' Genossen.


Achim Schad   4.10.2012
Eltern in Handy-Trance?
Experten für Kinderunfälle in USA  besorgt

Gefahren, die Kindern drohn, wittern,
gelingt kaum beim Daddeln und Twittern.
Gebannt von dem Smartphone,
entwich mir oft Marc schon.
Drum sitzt er heut meist hinter Gittern.

Baby sitzt oder steht hinter Gittern


Harald Kriegler   2.10.2012
Beinhart
Kanzlerkandidat Steinbrück fordert Beinfreiheit

Mit sich ist der Steinbrück im Reinen,
gewählt haben ihn nun die Seinen.
Fällt durch aber er,
grämt Peer sich nicht sehr –
wird Model, mit den langen Beinen.


Achim Schad
   1.10.2012
Rechtsradikale Biobauern verunsichern Öko-Szene
Nicht nur rechtsdrehender Joghurt und braune Kühe

Da vergeht mir das Sehen und Hören,
Kaufe künftig ich Gurken und Möhren
voller Ideologie?
Gibt ’s gar völkisches Vieh?
Ess ab heute nur Pilze und Beeren.


Hugo Schulze
   1.10.2012
„Umfairteilung“
Ich bedaure das lange schon sehr:
Hohe Einkommen – wirklich nicht fair!
Wer fünftausend hat, schlapp,
geb' dem Hartzer was ab,
doch behalt' für sich fünfhundert mehr.

Ironie, Sarkasmus, Bildkomik, Sprachwitz
kreiert von Renate Golpon,
der blauäugigen Schleswig-Holsteinerin


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